Burg Nideggen
Ich schrieb ja bereits, daß darüber mal ein etwas längerer Artikel folgen wird.
Bereits 1177 legte Wilhelm II. den Grundstein für den Bergfried von Burg Nideggen, 1340 wurde die Anlage durch Wilhelm V. und seinem Sohn Herzog Wilhelm I. das letzte mal ausgebaut. Sie ließen einen der größten Saalbauten im Rheinland errichten. Im Spätmittelalter konnten nur der Kaisersaal des Aachener Rathauses und der Gürzenich in Köln mit ähnlichen Aufmaßen aufwarten.
Durch den dritten Geldrischen Erbfolgekrieg mit seinen zugrunde liegenden Erbstreitigkeiten wurde die Burg (und die Stadt Nideggen) 1542 durch kaiserliche Artilleriegeschütze zerstört. 1689 wurde sie ein weiteres mal ausgeplündert und niedergebrannt, diesmal von Ludwigs XIV. (der Sonnenkönig) Truppen. Ab 1901 wurde die Anlage wieder aufgebaut, im 2. Weltkrieg erneut zerstört und erst in den 1950er Jahren wieder restaurisiert. Im Donjon wurde ein Museum eingerichtet, was nun seit 1979 im Betrieb ist.
Soviel zur Geschichte. Die Ausmaße der Anlage sind schon krass, wenn man bedenkt daß die Arbeiter alle ohne Motoren auskommen mussten. Der Saal-Umriss ist oben auf dem Bild zu sehen, wo jetzt nur eine einzelne Stützsäule stehen geblieben ist. Auf dem Parkplatz kann man noch den Brunnen sehen, der einst 95 m tief durch Fels und Erde getrieben wurde.
Die Lage der Burg hoch oben auf dem Fels mit Blick über die Rur ist heute noch beeindruckend. Links sind die Fenster des alten Saales zu erkennen.
Hier ein Panoramabild vom Bergfried aus aufgenommen.
Die Kirche innerhalb der ersten Burgmauer ist auch schön:
Rundherum um die Burg verlaufen Wanderwege mit wunderbarer Aussicht. An den Steilwänden wurde früher geklettert, ob das heute noch erlaubt ist weiß ich nicht - da es sich hierbei um ein Naturschutzgebiet handelt.