Von Nettersheim nach Kall
Dank regionalem ÖPNV-Ticket, oder auch Studentenausweis genannt, kann ich am Wochenende eine Person umsonst im Regionalverkehr mitnehmen. So haben meine Freundin und ich uns Sonntag Morgen spontan entschlossen eine kleine Tour zu machen. Es mußte mit dem Zug innerhalb NRW erreichbar und schön sein. So fiel die Wahl leicht, wir entschieden uns Richtung Eifel zu fahren. Die ist nah (für uns) und schön.
Dabei entstanden sind jede Menge Schnappschüsse ganz unterschiedlicher Kategorien: Landschaftsbilder, diverse Insekten, eine Blindschleiche, Nutzvieh, eine Höhle usw. Also total unterschiedlicher Art. Anstatt diese Bilder alle nach Kategorien getrennt zu posten, habe ich mich dazu entschlossen eine Wanderroute anzulegen und entlang dieser die Position der Motive einzutragen.
Ausgestiegen sind wir in Nettersheim. Was genau wir da machen wollten war uns noch nicht so genau klar. Grob vorgeplant war nur spazieren gehen. Auf einem Radwanderweg-Hinweisschild stand, daß es nach Kall 11 km sind. So entschlossen wir uns spontan zu Fuß dorthin zu gehen. Außerdem konnte ich so auch mal wieder Kindheitserinnerungen vom "Grünen Pütz" aufleben lassen. :-)
Die ersten Fotomotive waren nicht weit.
Das waren ganz ungewöhnliche Rinder, die ich noch nicht gesehen habe. Auf dem Herdenfoto sieht man den Moment, wo der eine Bulle dem anderen Bullen am Schniedel leckt kurz bevor er auf die Nase gepinkelt bekommt. Örks.
Ein paar Meter weiter entdeckte ich zufälligerweise oben in einem Hang einen Höhleneingang. Ich habe mich hinein getraut um nach wenigen Metern festzustellen daß ein Gitter das weitere Fortkommen versperrt. Aber das ist ganz gut so, damit die Fledermäuse ihre Ruhe haben.
Ein Hang.
Eine Pferdekoppel mit neugierigen und zutraulichen Pferden. Sonst lassen sich Pferde von mir irgendwie nicht so oft streicheln - bzw. sie kommen nicht extra an den Zaun.
An dieser Stelle gab es sehr viele lohnenswerte Motive.
Am grünen Pütz angekommen. Die Hochspannungsleitung kann man übrigens auch in Google erkennen. Diese Quellfassung des römischen Eifel-Wasserkanals führt noch heute Wasser, wie man auf dem zweiten Bild sieht. Auch sieht man dort Köcherfliegenlarven, normalerweise ein Garant für gute Qualität. Auf dem dritten Bild dann die Brunnenstube "Grüner Pütz". Das Wasser wird allerdings wenige Meter weiter in die Urft geleitet.
Hier soll man laut Hinweistafel die gut 2.000 Jahre alten Geländeumformungen der Römer noch erkennen können, die notwendig waren um die Eifelwasserleitung zu verlegen.
Signaltechnik die mit Informations-/Kraftübertragung mittels Draht arbeitet. :-)
Burg Dalbenden ist übrigens auch als Privatwohnung zu mieten. :-)
Dieser Käfer machte auf mich irgendwie einen aufgeweckten Eindruck. Meine Freundin wollte mir gerade etwas in den Rucksack stopfen als ich ihn entdeckte und mit halboffenen Rucksack und Kamera auf ihn zulief bevor er im Gras verschwinden würde. :-) Aber die Eile war gar nicht notwendig, als ich einen Meter neben ihm war drehte er den Kopf in meine Richtung und blieb stehen. Ich gab ihm ein Stück von meinem Keks ab. Erst wollte er mit dem großen Stück abziehen, aber das war zu schwer für ihn. Also wollte ich es ihm wieder abnehmen um es zu zerkleinern. Er hat nicht losgelassen, der Keks war durch den Regen mittlerweile weich und das Bild ist das Endresultat. Links ist ein Teil vom "großen" Stück zu sehen.
Dort am Eingang dieser "Schlucht" waren drei große Steine auf denen wir unsere erste Pause zurücklegten. Gut 6 km geschafft, noch knapp 5 vor uns schätzungsweise.
Kranicht trompeten Kurz bevor wir gehen wollten wurden wir von einem Geräusch aufgeschreckt. Über uns flogen drei Kraniche und trompeteten.
Eine Blindschleiche haben wir auch noch entdeckt. Ihre Taktik war es sich nicht zu bewegen als sie uns sah. Hat nicht ganz geklappt. Aber da sie die Straße überqueren wollte und auf der anderen Seite eh nicht weitergekommen wäre habe ich sie hoch genommen und ins Feld befördert. Ansonsten wäre es ihr wie zwei anderen zermatschten Schleichen gegangen. Hinweisschilder auf Schleichenquerungen (wie es die auch für Krötenwanderungen gibt) gab es zwar keine, aber an die vorgegebenen 30 wurde sich auch nicht gehalten. :-(
Damit waren gute 4h Wanderung beendet. Es gab viel zu gucken und fotografieren und es hat richtig gut getan mal wieder so eine lange Strecke zu latschen. Gerne wieder einmal