Radioteleskop Effelsberg in Bildern [Nachtrag]
Wie in in einem anderen Artikel schon schrieb, war ich am Radioteleskop in Effelsberg. HDR kam doch zur Anwendung, da es in manchen Bildern zu einer Überblendung des Himmels kam oder anders herum die Blätter der Bäume zu dunkel dargestellt wurden. Ob HDR oder nicht habe ich im Bildtitel gekennzeichnet. Die Blätter der Bäume sind durch den Wind natürlich infolge der Mehrfachbelichtung unscharf.
Hier die Annäherung an das Teleskop:
Näher dran habe ich mich dann mal dazu begeben, die einzelnen Elemente des Radioteleskopes abzulichten. Wir hätten da:
- Den Motorraum von einem der beiden Aufzüge. Diese verlaufen außen auf Höhe der Stützen für die Elevation-Achse und können drei Etagen anfahren. Die Unterste zum Einstieg, in der Mitte beim Elevation-Motor und oben bei den Wartungsbrücken um in die Schüssel zu gelangen.
- Zwei Kabelleitern. Kabelleitern sind, rein optisch, Leitern aus Metall, wo in den Sprossen die Kabel mittels Hammerfußschellen befestigt werden. Sehr schön wenn man die Kabelbelegung öfter mal verändern muß - also am Teleskop mit Sicherheit angebracht. Mir scheint, die Linke führt Niederspannungskabel und die Rechte Datenkabel. Vorbildlich getrennt also. ;-)
- Das ganze Radioteleskop steht mit vier Füßen auf einem Schienenkreis. Jeder dieser Füße hat 4 Motoren. Sie verändern den Azimuth des Teleskops.
- Für die nötige Elevation sorgt dieser oder diese Motor(en) - so genau will ich mich da nicht festlegen.
- Dieses geordnete Durcheinander der ganzen Streben. Dahinter stecken beeindruckende Ingenieursleistungen. Die Wikipedia schreibt dazu:
Die technischen Schwierigkeiten, ein Radioteleskop mit diesen Ausmaßen zu fertigen, rühren von der Verformung des Spiegels beim Bewegen und Kippen her, die die Parabolfunktion des Spiegels stört. In der Radioastronomie sind aber die geometrischen Eigenschaften von Parabolspiegeln ganz besonders interessant, weil die achsenparallel aufgefangenen Wellen alle in gleicher Phasenlage zum Brennpunkt reflektiert werden und damit maximale Verstärkung ermöglichen. Man hat daher mit Hilfe der [Finite-Elemente-Methode](http://de.wikipedia.org/wiki/Finite-Elemente-Methode) die Konstruktion so berechnet, dass die in jeder Spiegelstellung und bei jeder Nachführbewegung eintretenden Verformungen des Spiegels wieder Parabolfunktionen ergeben, so dass jeweils nur der Empfänger in den neuen Brennpunkt nachgefahren werden muss. Nach Fertigstellung des Radioteleskops konnte durch Messungen gezeigt werden, dass die ursprünglich angestrebte Toleranz des Spiegels von 1mm weit unterschritten werden konnte.
- Ich stand länger dort und warte auf eine Fahrt des Radioteleskops. Nach genauerem Hinschauen entdeckte ich, daß die Wartungsbrücke ausgeklappt war, und somit auf jedenfall die Elevation-Veränderung nicht möglich war. Das Teleskop befand sich wohl gerade in der Wartung.
Nachtrag: Geräuschkulisse am Aussichtspunkt, die hatte ich ganz vergessen. :-) Geräuschkulisse Aussichtspunkt