Einmischen wenn zwei (Tiere) sich streiten?
Eigentlich lasse ich die Natur stets ihren eigenen Weg gehen - ungern greife ich ein. Aber neulich fuhr ich mit dem Auto und sah im Vorbeifahren wie ein Amselhahn mit einer Elster kämpfte, das machte mich sehr neugierig. Leider hatte ich Verkehr hinter mir, so daß ich erst 100 Meter weiter anhalten und umdrehen konnte. Ich stieg aus und da sah ich erst die Misere. Eine braune Amsel (Jungvogel oder Henne des Hahnes) wurde von der Elster attackiert und der Hahn versuchte zu verteidigen.
Die braune Amsel lebte auch noch, war aber wohl schockig oder so. Ich also draufzu gegangen um auseinander zu halten und plötzlich kommt aus dem Gebüsch eine Rabenkrähe geflogen, schnappte sich die Amsel und flog auf die andere Straßenseite und landete. Ich direkt hinterher, in der Hoffnung daß sie die abgesetzte Amsel bei ihrer Flucht vor mir nicht mitnimmt. Leider glückte ihr der Start mitsamt "Ladung" und sie überflog ein komplett umgepflügtes Feld. Da wollte ich nicht hinterher, sonst wäre ich mehrere Zentimeter größer nach der Überquerung.
Daß auf einmal die Krähe auftauchte war sehr überraschend. Die hatte sich wohl auch gedacht "Wenn Zwei sich streiten freut sich der Dritte" und einfach in Ruhe beobachtet und auf den richtigen Zeitpunkt, zum zuschlagen, gewartet. Und das ist ihr gelungen. Den armen Amselhahn hörte ich immer noch nervös im Gebüsch tackern. Er tat mir leid. :-(
Zum Thema "einmischen" noch etwas: Vor vielen Jahren kam eine Katze (ich glaube es war Mozart) mit einem Amseljungen an. Ich habe es ihm, zu seinem Verdruss hin, abgenommen. Er guckte mich mauzend und spielgeil an, was ich aber nur mit Fellstreicheln quittierte. Ich betrachte mir also das lebende Junge genauer und falte so die Flügel auseinander. Und was sehe ich? Auf dem Rücken klaffte ein Loch, in dem etwas pulsierte. Ich vermutete daß es das Herz war. Das war dann für mich der Punkt, wo ich den Vogel an den Kater zurückgegeben habe und reingegangen bin. Da konnte ich dann auch nichts mehr machen.
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