Neue Windkraftanlage - Globales Umweltdenken

In der Nähe von Zülpich werden momentan Windkrafträder aufgestellt, genauer gesagt hier im Nichts. Windrad 01aWindrad 01bKrandetails

Viel gab es nicht zu sehen, da die Jungs am Boden lediglich die Rotorblätter an den Rotor montiert haben. Hochgehievt wird am Dienstag Morgen.

Nebenan, mehrere hundert Meter weiter, waren Baggerarbeiten auf dem Feld zugange. Ich vermute, daß dort ein Fundament vorbereitet wurde. In einer anderen Richtung lagen schon Teile von einem anderen Turm bereit. Dessen Sockel war bereits fertig betoniert, auch der Transformator stand schon. Windrad 02aWindrad 02bWindrad 02c

Ich meine daß Strom aus Windenergie generell eine gute Sache ist! Auch ist es möglich die Türme ein wenig optisch in die Landschaft zu integrieren indem der Sockel nach unten hin von hellgrün nach dunkelgrün gestrichen ist. Was die Teile mit Vögeln anfangen weiß ich nicht, aber so gut würde der Rotor einer Feldlerche bestimmt nicht bekommen während sie ihr Lied in der Luft vorträgt. Feldlerche

Wo ich hier schon einmal an der Thematik "Ökostrom" hänge, möchte ich auf einen Artikel der _Telepolis _verweisen. Er macht seinem Namen "Drei unbequeme Wahrheiten" alle Ehre. Ich fasse zusammen:

  1. Die fossilen Brennstoffe werden sich so oder so aufbrauchen. Wenn wir (1. Welt-Länder) mehr davon einsparen, sinkt die Nachfrage und damit der Preis. Der sinkende Preis wird 2. u. 3.-Welt-Ländern zugute kommen, die mit ihren schlechten Filteranlagen dadurch noch mehr Dreck produzieren.

    • Auch gibt es noch keine "Strom-Boeing 747", zumindestens Lufttransporte werden weiterhin auf fossile Energieträger angewiesen sein.

    • Viele Bahnstrecken führen keine Oberleitung.

    • Was ist mit den ganzen Vergnügungen wie z.B. dem Rennsport? Wasserstoffautos werden nicht nur soundmäßig nicht so gut ankommen.

    • Und da gibt es bestimmt noch mehr Beispiele.

  2. Grundlasten sind nicht gesichert. Solarstrom wird nur tagsüber produziert, Windenergie nur wenn Wind vorhanden ist. Strom wird aber immer gebraucht. An dieser Stelle erwähnt der Artikel ganz richtig daß man lieber mal über geeignete Stromspeichermedien nachdenken sollte. Ich denke da an geeignete Lagerung vom superflüchtigen Wasserstoff.

  3. Das Spiel mit den Zahlen: Wer einen Anbieter mit 100 % Ökostrom hat, wird sich bestimmt schon mal gedacht haben daß man ihm nicht extra eine Leitung zu einem Wasserkraftwerk/Windkraftwerk/Whatever hingelegt hat. Sollte sich ein AKW in der Nähe befinden werden die Elektronen wohl eher von dort stammen. Strom ist wie der Mensch: Er geht den Weg des geringsten Widerstandes! Daß die Bilanz des Anbieters richtig ist, mag ja rechnerisch sein. Er verkauft seinen Kunden z.B. 100-prozentigen Wasserstrom und kauft auch 100% Wasserstrom ein. Aber _Telepolis _listet da ein schönes Beispiel. Was nun, wenn der Anbieter diesen Strom aus einem Land bezieht daß mit Atomenergie nicht so auf Kriegsfuß steht wie wir? Er kauft von denen Menge x MW/h Ökostrom und verkauft denen im Gegenzug die gleiche Menge x MW/h deutschen AKW-Strom. Das ist nur noch Mathematik und die Elektronen werden deswegen noch lange nicht die Ländergrenzen überqueren, die Elektronen interessiert die Mathematik nämlich überhaupt nicht. Mal abgesehen davon daß das AKW dann immer noch in der Nachbarschaft, also in Deutschland, betrieben wird.

Jetzt sollte man sich von so etwas natürlich nicht den Wind aus den Segeln nehmen lassen, aber es ist offensichtlich daß es nicht damit getan ist Energie sauber erzeugen zu wollen und dabei das ganze Problem nicht global anzugehen.

Meine persönliche Meinung ist ja Folgende : Man darf AKWs noch nicht so schnell komplett abschreiben. Klar sind Unfälle zu vermeiden (und ich werde nicht auf den Zug springen und das Wort _Attentate_ verwenden). Und sicher sollte man die Teile so bauen, daß sie nicht gerade in erdbebengefährdeten Gegenden gebaut werden. Es ist sicher ein Schelm, wer dabei an das AKW Mülheim-Kärlich bei Koblenz denkt.

Dann wäre noch die Frage der Endlagerung. Auch diese hat "sicher" zu erfolgen. Zum Beispiel der Regierungsbunker im Ahrtal war selbst gegen Atomangriffe sicher. Das hatte hohe Wartungskosten zur Folge, aber beim Bau eines Endlagers mit dieser entsprechend zugedachten alleinigen Funktion sollten sich die Kosten erheblich reduzieren lassen. Und das Beispiel vom Bunker zeigt, daß es möglich ist "sicher" zu konstruieren. Es wird nicht billig - das ist klar. So ist die Alternative entweder Umwelt oder Geld! Und von Geld alleine lebt es sich bekanntlich schlecht. Ausserdem sollte der Mensch mal öfter von der Vorstellung freikommen, man könne sich gegen jedes Risiko versichern oder schützen. Höhere Gewalt existiert immer, sei es in Form eines Himmelskörper auf Kollisionskurs oder eines dahergelaufenden Terroristen verwirrten Menschen.

Das ist jedoch alles kein Problem, solange man es nicht als Dauerlösung sieht. AKWs dürfen nur als Übergangslösung eingesetzt werden - auch der Endmüll wird schließlich immer mehr. Und in den Weltraum schiessen? Wenn die Rakete beim Start im Orbit explodiert? Ne danke. Solange wir den Stoff auf der Erde nicht in etwas harmloses umwandeln können, ist und bleibt es Endmüll.

Also bleibt immer noch die Frage nach neuen Energiequellen und Methoden der effizienten Energiespeicherung offen. Und da denke ich, bringt es nichts, wenn die Regierung da nicht mitmacht. Benzin/Diesel-Autos sind einfach immer noch zu sehr der Standard wenn es um einen Autokauf geht - und hier rede ich alleine von Deutschland!

Filtertechniken, Schmutzvermeidungen, Arbeitsschutz, Tierschutz, Kinderarbeit etc. - in vielen Ländern Fremdwörter. Wobei man da nicht denen alleine die Schuld geben kann. Wieviele 1. Weltfirmen gibt es die in andere Länder umziehen um dort die Umwelt zu verdrecken, Tiere zu quälen/verarbeiten, die Menschen (eventuell Kinder) auszunutzen um letzten Endes Produkte für uns herzustellen? "Zu viele" sage ich nur. Das die ganzen Strukturen immer unübersichtlicher werden und man gar nicht mehr weiß, wer was wo herstellt ist bestimmt auch total ungewollt von den Firmen Konzernen.

Und das ist einfach der Punkt wo mal ein globales Umdenken stattfinden muss! Die letzten 100 Jahre der Industrialisierung mag es ausgereicht haben, wenn die Menschen auf der einen Seite des Erdballes von der anderen Seite keine Notiz nahmen. Und wenn, dann nur um sie auszunehmen. Ich meine früher war es so, daß die Erde einfach noch nicht so bevölkert war. Wenn da ein Bauer meinte er muss ein Stück Regenwald abbrennen um Land zu erhalten hat das in anderen Teilen der Erde keiner bemerkt. Aber heutzutage werden die Dimensionen immer größer. Wenn in China statt Fahrräder nur noch Autos herumfahren, wird die Luft auch bei uns schlechter! Und auch das ist mal wieder nur ein Teilaspekt vom Ganzen, als weitere Beispiele nenne ich da: Artensterben, Artenverschleppung, Überfischung, Schleppnetzfischerei, Waldrodung, Überkultivierung der Böden, bzw Raubbau generell. Und alle sind sie miteinander verflechtet. Das ist ja eigentlich das Schöne und Schlimme zugleich an der Natur.

Das sind Dinge, die mir wichtig sind. Stattdessen wird sich den Kopf darüber zerbrochen wie man wohl am besten meinen (alle) Computer ausspioniert, um sogenannte "Terroristen" im Vorfeld abzuwehren. Als ob das etwas bringen würde, außer der totalen Kontrolle. Merkel spricht gar von "Null Toleranz" bei Sachen wie "Parken in dritter Reihe" weil man sonst nicht weiß wo man die Grenze ziehen soll. Auauaua mein Kopf tut mir so weh und mein Herz noch viel mehr.